Aktionen
Die antimilitaristischen Sommer Aktions Tage
Nur 80 km nördlich von Berlin soll Europas größter Luftkriegsübungsplatz entstehen. Nach 1950 wurde das Gelände auf Befehl Stalins enteignet, als Bombodrom genutzt und 1992 von der Bundeswehr erneut besetzt.
Seit 1992 kämpfen Bürgerinitiativen und Anrainergemeinden für eine zivile Nutzung gegen das Regierungsprojekt. Trotz des Verbots militärischer Nutzung durch das Bundesverwaltungsgericht bleibt die Bundeswehr bei ihrem Plan.
Wir wollen uns mit den Möglichkeiten der Entwicklung der FREIen HEIDe zu einer pazifistischen Modellregionen befassen. Mit gewaltfreien Aktionen verleihen wir seit Jahren unserem Protest gegen die Militarisierung der deutschen Außenpolitik Ausdruck und unterstützen die Ziele der BI FREIe HEIDe.
Wer wir sind und was wir wollen
Seit 1994 gibt es Sie. Die antimilitaristischen Sommeraktionstage. Schweinrich, der Ökozeltplatz am Drangsener See war und ist der Ort sich einmal im Jahr zu treffen. Vorbereitet wird dieses Camp von der Berliner BI Gruppe und der Evang. Jugendarbeit aus Neuruppin.
Verschiedene Menschen mit verschiedenen Alter nehmen sich Zeit über den Kampf der BI Freie Heide nachzudenken, diesen zu unterstützen und wiederum öffentlich zu machen.
Dabei gibt es immer wieder Begegnungen, Diskussionen, Aktionen, u.v.mehr. Der Ökozeltplatz befindet sich nahe am Bombodrom und bietet so viele Möglichkeiten vor Ort zu sein und sich ein Bild zu machen. Viele eindrückliche Gespräche mit Betroffenen tragen zur Vertiefung und Versachlichung bei.
Die Geschichten und Ereignisse vom Beginn an bis heute sprechen eine eigene Sprache und helfen zu verstehen, welches Leid dieser Bombenabwurfplatz den Menschen und der Natur gebracht hat. Durch das Sommercamp wurde es mir möglich vieles neu zu entdecken und die Verstricktheit eines Bombodroms mit der Militärpolitik des Landes zu erkennen. Protest gegen die Macht der Gewalt, Aufschrei gegen die Alltäglichkeit der Unterdrückung, Widerstand gegen die Planung und Vorbereitung neuer Militäreinsätze und Kriege in der ganzen Welt. Wichtig wurde mir das Erkennen der großen Zusammenhänge. Was heute hier vor unserer Haustür geübt wird, ist morgen ein Teil des Leides was wiederum anderen unschuldigen Menschen auf der Welt zugefügt wird.
Was für Friedenseinsätze sollen das sein, wenn der Tod von Zivilisten in Kauf genommen wird? Was heißt es, wenn immer wieder auf internen Papieren die Formulierung auftaucht, es geht auch um die Sicherstellung des freien Zugang zu den Rohstoffressourcen in dieser Welt.? Was bedeutet der Einsatz von nuklearer Munition? Was sind Kolalateralschäden? Welche Rolle spielen die Medien im Krieg? Es geht nicht nur um den Bombenabwurfplatz in der Wittstocker Heide. Sondern um die ganze Frage, was solche Plätze heute überhaupt noch für Bedeutung haben. Auch die OFFENe HEIDe oder das Indianer in Amerika gegen Fluglärm und Bombodrome kämpfen über denen auch deutsche Tornados fliegen gehört zu diesem Thema. Oder ob das Bombardieren von Chemieanlagen nicht einem chemischen Krieg gleichgesetzt werden muss, weil die Anwendung von chemischen Waffen dieselben Folgen haben, wie beim Einsatz von Bomben.
Dabei gibt es immer auch eine Idee , eine Aktion welche ganz praktisch deutliches Zeichen setzten soll. (2 Bilder - einmal von der Gruppe Lebenslaute 2000 (die Errichtung des Dorfes/Geige spielen in der Nacht) und 1999 die Aktion Schornsteinbemalung (Bomber zu Windrädern) Die Teilnehmer entscheiden in eigener Verantwortung wer sich an welcher Aktion wie beteiligt. Der Protest bekommt somit eine eigene Sprache, Lautstärke und wird Teil der inneren Überzeugung. Zivilcourage ,den Mut haben gegen das Militär und die Angst aufzustehen und seine Meinung offen kundtun. Krieg ist immer das Schlechteste Mittel um politisch zu handeln. Es geht darum sich und andere dabei zu ermuntern, sich einzumischen. Hinter dem Wort Frieden findet sich oft nur der Schatten von dem Bedürfnis nach Macht, der Kontrolle oder sogar der Ausbeutung. Die Aktionstage im Sommer sind ein wichtiger Bestandteil auch besonders für Jugendliche einen eigenen Beitrag zum Frieden zu suchen und zu tun.
Eckhard Häßler